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Die BR 171 / 172 - das “Ferkeltaxi”, die “Blutblase” oder das “Sandmännchen” Für den Einsatz auf den vielen Nebenstrecken der Deutschen Reichsbahn entwickelte und baute der VEB Waggonbau Bautzen Mitte der fünfziger Jahre einen leichten Triebwagen. Das erste Baumuster wurde im März 1959 der DR zur Erprobung im Betriebsdienst übergeben. Ab 1963 werden der DR insgesamt 70 Triebwagen mit Beiwagen ausgeliefert. Die Fahrzeuge werden zunächst als LVT 2.09.XXX bezeichnet. Ab 1970 heißen sie dann BR 171.0 (Triebwagen) und 171.8 (Beiwagen). Schon nach kurzer Zeit im Betriebseinsatz zeigte sich, dass der Aufwand für Fahrten mit Beiwagen recht hoch war, musste doch der Triebwagen immer wie eine Lok an das andere Ende umgesetzt werden. So begann schon mit der Lieferung der 70 Einheiten der ersten Serie die Weiterentwicklung. Bereits 1964 konnte die ersten neuen Trieb- und Steuerwagen als BR VT 2.09.1 in den Dienst bei der DR übernommen werden. Die bedeutendste Neuerung war die Vielfachsteuerung. So konnten jetzt die Maschinen von zwei Triebwagen von einem Führerstand aus gesteuert werden. Neu war auch, dass die unmotorisierten Beiwagen einen Führerstand erhielten und so zu Steuerwagen wurden. Von der zweiten Serie wurden insgesamt 89 Pärchen gebaut. Bei den Personalen und den Fahrgästen machten sich die zweiachsigen Schienenbusse schnell sehr beleibt und erhielten Kosenamen wie “Blutblase”, “Sandmännchen” oder “Ferkeltaxe”. Da auch nach der politischen Wende in der DDR noch ein großer Bedarf an diesen robusten Fahrzeugen bestand, wurde ein ganz Reihe von Fahrzeugen ab 1993 modernisiert. Dabei verloren diese Fahrzeuge ihr traditionelles Rot und fuhren nun im RegionalBahn-Design durch die Lande. Gleichzeitig wurde eine neue Inneneinrichtung eingebaut und verschiedene technische Änderungen (z. B. Motor, Getriebe, Indusi, Zugfunk) vorgenommen. Heute sind in Deutschland keine Fahrzeuge dieser Baureihen mehr im planmässigen Einsatz. Wer eine Fahrt in der Ferkeltaxe erleben möchte, muss an einer der jährlich stattfindenden Sonderfahrten teilnehmen oder nach Rumänien, Spanien oder Kuba reisen. Eine Besonderheit stellten die Fahrzeuge dar, welche der UBB als Startkapital übergeben wurden. Einige der Fahrzeuge wurden auf den Betrieb mit Erdgas umgestellt. Die wichtigsten technischen Daten:
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